Pressestimmen / vor 2006

23.07.2005 "Liederabend" Potsdam, Belvedere auf dem Pfingstberg
Der Tagesspiegel 25.07.05:

"...Im stimmungsvollen mediterranen Ambiente im Innenhof des Belvedere auf dem Pfingstberg gab der Berliner Altus einen sommerlichen Liederabend...
Auf der Wasserbühne wussten Kowalski und sein sympathisch ambitionierter Klavierbegleiter, der Engländer Shelley Katz, eineinhalb Stunden gut zu unterhalten, mit einer fast zu bunten Mischung aus Highlights der Barockzeit, der Klassik und der Romantik...

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16.07.2005 "So oder so ist das Leben" Schloss Mosigkau, Ehrenhof
Mitteldeutsche Zeitung 19.07.05:

"...Jochen Kowalski überzeugte nicht nur als grandioser Altist, der er unbestritten ist. Routine oder sängerische Erschöpfung waren nicht zu erkennen. Hohe Lagen scheine ihn nicht zu fordern. Die Textartikulation ist, egal ob Italienisch, Englisch, Russisch oder Deutsch, bemerkenswert... Das 'ernste' Repertoire von Purcell bis Donizetti bis hin zur Cäsar-Arie...wurde mit der gleichen Hingabe zelebriert wie etwa 'Mackie Messer' oder Leo Leux' 'Haben Sie den neuen Hut von Fräulein Molly schon gesehen?' welches das Publikum wirklich mitriss. Vor Kontinuität auf einem solchen Niveaumuss man sich, gerade im heutigen Konzert- und Opernbetrieb, respektvoll verneigen..."

25.05.2005 "Stars go Swing " Berlin, Konzerthaus
Berliner Morgenpost 27.05.05:

"... Star-Altus Jochen Kowalski ist unter die Swing-Sänger gegangen. Aber gemach. Was im Rahmen des Mottos 'Stars go Swing!' zunächst wie eine Sensation daherkommt, ist in Wirklichkeit eine geschickt und liebevoll zusammengestellte Zeitreise in eine Ära, die Kowalski bereits ganz gut kennt. Schon seit 1994, als er im Deutschen Theater in der Vorkriegs-Revue 'Eine Sehnsucht, egal wonach' mitwirkte, hat der Countertenor Bühnenerfahrung mit dem Liedgut der zwanziger und dreißiger Jahre.

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28.12.2004 "Festliches Operettenkonzert" Bad Kissingen, Regentenbau
Kissinger Saale Zeitung 30.12.04

"... Zumal die, die sich die Gäste einluden, ausgewiesene Fachleute waren, die in der Oper seria genauso zu Hause sind wie in der Operette: die Sopranistin Noemi Nadelmann und der Altus Jochen Kowalski ...Und um es gleich vorweg zu sagen: Die beiden machten den Abend zum Genuss, beide waren außerordentlich gut drauf. ... Dazu kommt, dass beide so souverän sind, dass sie es sich auch leisten können zu spielen...

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19.06.2004 "So oder so ist das Leben" Bad Kissingen, Bad Brückenau
Mainpost, 21.06.04:

"Jochen Kowalskis internationale Erfolge und Verdienste als Opern- und Konzertsänger sind unbestritten. Aber er hat sich auch von Anfang an mit dem gleichen Ernst und der gleichen Seriosität der leichten Muse gewidmet, der Operette, dem Schlager aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und früher - aber nicht, weil er es sich leicht machen will:Gerade die Operettenlieder und alten Schlager sind alles andere als sängerfreundlich gesetzt, weil sie viel mit Verzierungen und spektakulären Intervallsprüngen arbeiten, um mit virtuosem Pepp das Publikum zu beeindrucken. Aber das ist genau das Metier, das Jochen Kowalski liegt. Er tut sich relativ leicht mit diesen Anforderungen, weil er ein außerordentlich sorgfältiger und bewusster Formulierer ist und wegen seiner hohen Stimmführung auch sein muss. Er hat aber auch eine Gabe, sich in die Gesangslinien hineinzulegen, die Verzierungen zu zelebrieren, sich zum ästhetischen Gesamtkunstwerk zu machen.

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Nikolai Rimskij-Korsakow (1844-1908)

"Der goldene Hahn"
Premiere: 28.05.2006, Komische Oper Berlin
Inszenierung: Andreas Homoki
Musikalische Leitung: Michail Jurowski

RBB Kulturradio am Morgen 29.05.2006:

"In der Rolle des mephistophelischen Astrologen kehrt Jochen Kowalski (mit Blondperücke) auf die Bühne der Komischen Oper zurück... Er ist das Epizentrum eines vorzüglich aufgelegten Ensembles." (Kai Luehrs-Kaiser)

Die Welt, 30.05.2006:

"Zunächst einmal freilich hat der an diesem Hause von vielen schmerzlich entbehrte Jochen Kowalski einen prägnanten Auftritt als fistelnder Astrologe im Rollstuhl und am Tropf, der sich als jener Spielmacher erweist, der das Geschehen erst in Gang setzt." (Manuel Brug)

Georg Philipp Telemann (1681 -1767)
"Pastorelle en Musique"

Premiere: 16. Januar 2004, Meistersaal Berlin
Inszenierung: Vegard Vinge
Musikalische Leitung: Florian Heyerick

Berliner Morgenpost, 18.1.2004:

"Eine Berliner Legende badet im Jungbrunnen. Zu früh für Abgesänge. In diesem Monat wird Jochen Kowalski 50. Seinem Hause, der Komischen Oper Berlin, bescherte er in der Vergangenheit mit 'Giustino' und 'Orpheus' einige der größten Erfolge nach Felsenstein. Bis heute ist er der wohl einzige Superstar, den die drei Berliner Opernhäuser hervorgebracht haben - und der hauptsächlich in seiner musikalischen Heimat wirkte. ...

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Gioacchino Rossini (1792 - 1868) "Tancredi"

Premiere 25. September 1994 Staatsoper Unter den Linden, Berlin
Inszenierung: Fred Berndt
Musikalische Leitung: Fabio Luisi

Der Tagesspiegel, 27.09.1994

"Eine Opera seria ist eine Geduldsprobe. Und doch gibt es in dem neuen Tancredi an der Lindenoper Musiknummern, die gar nicht lange genug dauern können, weil sie so innig, so einig im Herzschlag gesungen werden, wie das Duett des Liebespaares im ersten Akt, das Schmerzen in Koloraturen und Parallelität bannt: der Abend gehört zuallererst Jochen Kowalski und Lynne Dawson...

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Die Welt, 27.09.1994

"...die Herren Kastraten hatten die Partie (Tancredi) usurpiert, an der Spitze Filippo Sassaroli in Dresden. Kein Wunder, dass daraufhin ein Sänger mit Altstimme, wie der einzigartige Jochen Kowalski, die Partie für sich reklamierte und sie in Berlin nun aufs Herrlichste sang: tatsächlich der feurige Jüngling, der Voltaire vorgeschwebt hatte, als er seine Tragödie, Vorlage der Oper Rossinis, schrieb...

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Berliner Morgenpost, 29.09.1994

"Tancredi liegt in zwei Fassungen vor: einer mit tragischem Ausgang, die andere mit Happy-End. Beide Versionen kommen nacheinander zur Aufführung, und die mit dem glücklichen Ende wird von einer Mezzosopranistin gesungen werden, ganz wie es Rossini vorgab.

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Opernwelt, November 1994

"Übertroffen wird sie (Lynne Dawson) von Jochen Kowalski. Der wagt das heikle Experiment, die Hosenrolle des Tancredi, die auch noch von Kastraten gesungen wurde, für sich als männlichen Alt zu reklamieren. Und er gewinnt. Nicht nur, weil er als Mann anders spielen kann, sehr zurückgenommen und doch lebensvoll diesen an sich eindimensionalen Charaktern verkörpert, sondern auch, weil besonders die Duette mit Amenaide, kostbarste Momente frühromantischer Oper, durch die andere Stimmfärbung eine neue Intensität und Erotik bekommen. In der großen Schlussarie vor dem sich verdüsternden Hintergrund, Pfeile in der Brust wie der Heilige Sebastian, nur noch Melismen von sich gebend, gestützt von einem ersterbenden Streichertremolo - da findet die so stilisierte, weltentrückte Gesangsoper aufregende Momente der Wahrhaftigkeit und Realistik."

Benjamin Britten (1913-1976) "A Midsummer Night's Dream"

Premiere: 15.06.1989 Oper Frankfurt/Main
Inszenierung: Thomas Langhoff
Musikalische Leitung: Gary Bertini
Premiere: 27.02.1998 Volksoper Wien
Inszenierung: Philippe Arlaud
Musikalische Leitung: Andreas Mitisek
Premiere: 16.03.2002 Semperoper Dresden
Inszenierung: Philipp Himmelmann
Musikalische Leitung: Ion Martin

Neue Zeit, 10.10.1989

"In der vielbeachteten, teilweise umstrittenen Neuinszenierung von Thomas Langhoff stand Brittens Oper 'Ein neuer Sommernachtstraum' allein viermal im Monat September und ebenso oft im Oktober auf dem Spielplan der Oper Frankfurt (Main). Seit der Aufsehen erregenden Premiere zum Ausklang der vergangenen Spielzeit übt dieses 'prächtig-sinnliche Theater', dieser 'zeitnahe Sommernachtstraum der Gegenwart' mit seiner pointierten Werkdeutung wachsenden Anreiz auf das verwöhnte Publikum der Mainmetropole aus.

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Kurier, 01.03.1998

"Die rundum befriedigende, von gut instrumentiertem Beifall aufgenommene Volksopern-Premiere von Benjamins Brittens 'Ein Sommernachtstraum' hat es möglich gemacht: Man kann ausnahmsweise einmal von einem Meisterwerk berichten und muss sich wirklich nicht in Auseinandersetzungen mit dem Herrn Regisseur und Ausstatter oder irgendeinem Darsteller verstricken... Zwei Arrivierte sind Oberon und Titania - und auch das ist gut so, denn wer sonst als Jochen Kowalski kann den gefährlichen Oberon darstellen, und selbstverständlich braucht man eine Edith Lienbacher, um ihm eine ebenbürtige Titania in höchsten Lagen an die Seite zu stellen.

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Nordbayerischer Kurier, 20.03.2002

"Der Bühnenbildner Frank Philipp Schlößmann und der Kostümschöpfer Jorge Jara beweisen, dass Shakespeares Komödie wie ein großes Märchen bebildert werden kann, ohne an Tiefe zu verlieren... Neben dem Oberon Jochen Kowalskis, dessen Countertenor für sanfte Töne sorgt, ragt Roxana Incontrera als Titania mit ihrem butterweichen, vergleichslosen Sopran aus einem durchweg guten Ensemble heraus... Die Sächsische Staatskapelle konzentriert sich unter Ion Marin vor allem auf die finsteren, sehr modernen Töne des Werks; als Entsprechung zum dunklen, aber sehr faszinierend funkelnden Traumbild des Abends."

Georg Friedrich Händel (1685-1759) "Giulio Cesare in Egitto"

Premiere: 11.02.1989 Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf
Inszenierung: Hansgünther Heyme
Musikalische Leitung: Michael Luig

Opernwelt, 3/1989

"Das Ereignis der Aufführung ist das Rollendebüt von Jochen Kowalski in der Titelpartie, eine in Stil und musikalischer Kultur großartige sängerische Leistung. Die Stimme hat ein 'heroisches' Timbre hinzugewonnen, dennoch an Leichtigkeit nichts eingebüßt, sie klingt ausgeglichen und gut geführt. Die Resonanz im Publikum machte deutlich, dass man mit dieser künstlerischen Präsenz und sängerischen Virtuosität auch in einer barocken Oper heutzutage den gleichen Erfolg erzielen kann, wie in einem Repertoirestück."

Der Morgen, 27.03.1989

"Szenenapplaus nach jeder Arie, Ovationen am Ende und wohl jedes Mal ein Rosenstrauß für den unbestrittenen Stargast der Deutschen Oper am Rhein: Der inzwischen weltbekannt gewordene Countertenor Jochen Kowalski (Komische Oper) wird nun auch in der geschäftigen Metropole des BRD-Landes Nordrhein-Westfalen enthusiastisch gefeiert. Sein Düsseldorfer Debüt in der stimmlich und darstellerisch furios bewältigten Titelpartie von Georg Friedrich Händels 'Julius Cäsar' ist ein schöner neuerlicher Beleg seiner außergewöhnlichen künstlerischen Meisterschaft...

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Christoph Willibald Gluck (1714-1787) "Orfeo ed Euridice"

Premiere: 19.12.1987 Komische Oper Berlin
Inszenierung: Harry Kupfer
Musikalische Leitung:Hartmut Haenchen
Premiere: 10.07.1991 Royal Opera House Covent Garden, London
Inszenierung: Harry Kupfer

Dieter Kranz, Dezember 1987

"Die Dimensionen eines großen antiken Dramas erreicht die Aufführung aber nicht nur durch ihre perfekt gemeisterte, überredende Bildersprache, sondern vor allem auch durch die unglaublich intensive gesangliche und darstellerische Leistung des im Mittelpunkt stehenden Jochen Kowalski als Orpheus wie auch seiner Partner Dagmar Schellenberger-Ernst als Eurydike und Christiane Oertel als Amor.

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Annemarie Görne, Dezember 1987

"Vom Auftakt an ist man in den Bann der Musik gezogen. So vital, ohne Weitschweifigkeit und Pathos ist sie dargeboten, dass sich für den aufnahmebereiten Zuschauer kein Widerspruch von Ton- und Bildwelt auftun sollte. In der Rolle des Orpheus steht ein junger Mann auf der Bühne, der Countertenor Jochen Kowalski.

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Ernst Krause, Dezember 1987

"Der Orpheus musste früher oder später auf Kowalski zukommen. Welch eine Aufgabe! Sprechen wir noch ein wenig von dieser Leistung, die dem 'Orpheo' einen ganz eigenen Reiz verleiht. Eigentlich ist Kowalski ein männlicher Alt, ein Altus. Das aber ist eine glückliche, dem Original entsprechende Tonlage, die den ursprünglichen Tonartenplan Glucks nicht durcheinanderbringt. Kowalskis lyrisch noblem Gesang zuzuhören bereitet Genuß. Er prunkt nicht mit Fülle und Kraft; er verleiht seiner Lyrik eine Aura reiner Schönheit und Empfindung. Ausstrahlung wird aus der Gewalt des Leisen gewonnen, einzelne dramatischere Momente werden quasi nach innen verlegt."

Dr. Matthias Frede, Dezember 1987

"Kowalski ist für die erheblichen gesanglichen und körperlichen Anforderungen seiner artistischen Rolle blendend disponiert - menschlich-emotional glaubwürdig, den modernen Opern-Habitus gestisch und mimisch subtil auslotend, seine schöne, breiter und kräftiger gewordene Altlage höchst kultiviert einsetzend. Daneben vermögen aber auch Dagmar Schellenberger (Eurydike) und Christiane Oertel (Amor, nicht direkt ins Spiel eingreifend) mit makelloser stimmlicher Noblesse zu überzeugen. In dieser Hinsicht wohl eine der bislang besten Aufführungen in der Behrenstraße. Ihr ungewöhnlicher und bestreitbarer Gluck-Zugriff ist ein geistreiches Diskussionsangebot: lebendiges, aufregendes Musiktheater, sinnlich und intelligent, zur Auseinandersetzung (ver)führend."

Johann Strauß (1825-1899), "Die Fledermaus"

Premiere: 12.10.1987, Volksoper Wien
Inszenierung: Peter Gruber
Musikalische Leitung: Carlos Kalmar
Premiere: 1992, Staatsoper Wien
Inszenierung: Otto Schenk
Premiere: 15.10.1995, Komischen Oper Berlin
Inszenierung: Harry Kupfer
Musikalische Leitung: Yakov Kreizberg

Profil, 20.06.1988

"An der Volksoper hat es Kowalski mit zwei Partien zum Publikumsliebling gebracht - als putzmunterer Giustino in Harry Kupfers Inszenierung, die am 27.Juni zum letzten Mal gezeigt wird, und als betörender Prinz Orlofsky in der 'Fledermaus'. Welch eine Geschichte erzählt er mit dieser Figur! Da spielt ein reicher Dandy, der schon alles gehabt und alles verworfen hat, aus Überfluss und Langeweile mit sich selbst Russisches Roulette. Aber der Revolver klickt leer gegen die Schläfe. Sogar der Selbstmordversuch ist nichts als müder Kitzel.

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Opernglas, 03/1992

"Einen besonderen Anziehungspunkt hatte die Aufführungsserie durch die Besetzung des Prinzen Orlofsky mit Jochen Kowalski, der mit dieser Rolle sein Staatsoperndebüt gab. Mit der elegant-dekadenten Ausstrahlung eines jungen Dandy und dem raffiniert gesungenen Couplet, das er in der zweiten Strophe sogar dezent verzierte, war er eine Attraktion des Abends. Geschickt meisterte er die für ihn teilweise hohe Tessitura der Partie, hatte im Ensemble des 2. Aktes 'Brüderlein und Schwesterlein' betörenden sinnlichen Reiz und überzeugte zudem im mit 'echt' russischem Akzent gesprochenen Dialog." (Bernd Hoppe)

Der Tagesspiegel, 17.10.1995

"Schein und Sein geraten durcheinander in einer Operette, die sich selbst noch nicht so ernst nimmt, wie die Nachfolgewerke der Gattung mit ihrer Sentimentalität. Die Rache der Fledermaus will nicht mehr erreichen, als eine erlittene Blamage durch eine andere noch ein bißchen gemeinere Blamage zu übertrumpfen. Es wird ihr leicht gemacht, weil die braven Leute zum Abweichen von der bürgerlichen Sittlichkeit nur zu bereit sind.

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B.Z., 17.10.1995

"... denn der Abend war ein Rausch. In den versetzte das Team Kupfer (Inszenierung), Hans Schavernoch (Bühne) und Yakov Kreizberg (musikalische Leitung) das Publikum auch ohne den auf der Bühne so enthusiastisch gefeierten Champagner.

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Georg Friedrich Händel (1685-1759) "Giustino"

Premiere: 4.12.1984 Komische Oper Berlin
Inszenierung: Harry Kupfer
Musikalische Leitung: Hartmut Haenchen

Theater der Zeit, 02/1985

"Ein Glücksfall für die Aufführung ist die Besetzung der Titelrolle mit dem jungen Countertenor Jochen Kowalski. Er singt die schwere Altpartie mit angenehmem Timbre, beachtlichem Volumen und präzis in den zum Teil selbst erfundenen Auszierungen. Und dazu spielt er mit Charme und sportlicher Verve, reitet auf dem Ochsen, tötet Drachen, singt während der unmöglichsten Aktionen - erstaunlich und bewunderungswürdig. Kein Wunder, dass er am Ende mit Bravorufen überschüttet wurde." (Dieter Kranz)

Eckhart Schwinger, Dezember 1984

"Ungewöhnliches leistet sängerisch bei diesem zweiten Händel der Komischen Oper insbesondere der mit üppigem Beifall und Bravorufen bedachte Jochen Kowalski in der Countertenorpartie des Giustino. Er spielt nicht nur den abenteuerhungrigen, gutmütigen und tapferen Naturburschen sehr erquicklich, er singt ihn auch so herzerfrischend mit vibrierender feiner Stimmfarbe und erstaunlicher Ausdrucksvariabilität. Technik, erlesenes Timbre, intensive Emotionalität und darstellerische Qualitäten greifen nahtlos ineinander."

Der Tagesspiegel, 18.4.1995

"Giustino hat Berliner Theatergeschichte geschrieben mit seiner fein ausbalancierten Mischung aus witzigem Spieltrieb, packend erzählter Story und hintersinnig eingefädelter Systemkritik...Die Art und Weise, wie Kupfer und sein Ausstatter Valerie Lewental (Bühne) und Reinhard Heinrich (Kostüme) es 1984 verstanden hatten, die barocke Konzeption der Oper als atemberaubendes Spektakel für Augen und Ohren aufzugreifen und trotzdem der absurden Handlung durch die Mittel des Regietheaters eine unmittelbare Stringenz und Aktualität zu verleihen, garantieren, dass die Produktion trotz der politischen Wende und längst vom Zeitgeschmack überholter Bühnenästhetik noch immer repräsentativ für das künstlerische Profil der Komischen Oper stehen kann.

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Modest Petrowitsch Mussorgsky (1839-1881) "Boris Godunow"

Premiere: 20.11.1983, Komische Oper Berlin
Inszenierung: Harry Kupfer
Musikalische Leitung: Rolf Reuter

Theater der Zeit, 12/1983

"Dass sowohl der Monolog des Boris im fünften Bild ('Die höchste Macht errang ich') wie auch die Sterbeszene psychologisch reich und spielerisch plastisch geraten, erreicht Kupfer durch permanente Einbeziehung des Fjodor. In den Sohn setzt der Zar alle Hoffnung.

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Händel-Festspiele 1982 in Halle
Mirijam Margraf, 1982

"Eine angenehme Überraschung bot die konzertante Aufführung von Fragmenten der 'Alceste' und des 'Muzio Scevola'. Im ersten Teil überzeugten die Interpreten durch ausgeglichenes hohes Musizierniveau. Hier wurden die Traditionen der Händel-Renaissance in erfreulicher Weise fortgesetzt.

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